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In den kommenden Jahren planen europäische Regierungen, Milliarden in die CO2-Speicherung zu investieren. CCS - Carbon Capture and Storage - nennt sich die Technologie und die Idee dahinter scheint bestechend: Klimaschädliches CO2 direkt bei der Entstehung, etwa in Zementfabriken, abfangen und tief im Erdreich verpressen. Ist CCS eine effektive Waffe gegen den Klimawandel oder lediglich eine teure Luftnummer? Professor Bertolt Meyer diskutiert dies kontrovers mit dem Geoingenieur Thomas Le Guénan und der Umweltökonomin Kerstin Meyer - die sehr unterschiedliche Positionen zu CCS haben.
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Für den Geoingenieur Thomas Guénan ist CCS eine notwendige Technologie, wenn wir die Ziele des Pariser Übereinkommens erreichen und irgendwann CO2-neutral sein wollen. Er ist der
Ansicht, die Technologie ist sicher und kann effektiv CO2 aus der
Atmosphäre fernhalten. Als Brückentechnologie erlaubt sie uns einen sanfteren Übergang in ein nicht fossiles Wirtschaftssystem. Für die Umweltökonomin Kerstin Meyer ist CCS ein Feigenblatt - sie glaubt nicht daran, dass die Versprechen in Sachen Speicherpotenzial eingehalten werden können. Für sie ist CCS eine Taktik der Erdöl- und Gasindustrie, um weiterhin fossile Brennstoffe verkaufen zu können. Die Technologie selbst ist für sie unausgereift und mit großen Risiken behaftet. Statt CO2 in den Erdboden zu pressen, sollten die Milliarden an Subventionen in andere
Maßnahmen gehen, etwa natürliche CO2-Senken zu stärken. Wie natürliche CO2-Senken funktionieren, zeigt der Moorforscher Prof. Gerald Jurasinski von der Uni Greifswald. Werden Moore trockengelegt, emittieren sie CO2 - 7 Prozent der deutschen CO2-Emissionen kommen aus trockengelegten Mooren. Werden sie wiedervernässt, können sie CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und dauerhaft speichern.
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