Die mexikanische Malerin Frida Kahlo (1907-1954), deren Leben sich zwischen europäischer und indianischer Kultur bewegte, erzählt in ihren Selbstporträts ihre Biografie auf ebenso realistische wie magisch anmutende Weise.
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Die mexikanische Malerin Frida Kahlo (1907-1954), deren Leben sich zwischen europäischer und indianischer Kultur bewegte, erzählt in ihren Selbstporträts ihre Biografie auf ebenso realistische wie magisch anmutende Weise.

Die vier Zentimeter kleine, aus einem Mammutknochen geschnitzte Venus von Brassempouy ist eine in Südfrankreich gefundene steinzeitliche Porträtdarstellung, deren Alter auf über 22.000 Jahre geschätzt wird.

Kahlos Selbstporträts sind in den letzten Jahren zu Ikonen weiblicher Selbstermächtigung geworden.

Paula Modersohn-Beckers Werk umfasst zum großen Teil Selbstporträts, wie ?Selbstbildnis als Halbakt mit Bernsteinkette II? aus dem Jahr 1906.

Zu ihrem langjährigen Model Traute Rose hatte Lotte Laserstein eine intensive künstlerische Verbindung, die in vielen Porträts ihren intimen Ausdruck fand. Hier das Porträt ?Ich und mein Modell? aus dem Jahr 1929

Die Académie Julian in Paris war eine der ersten Malschulen, an denen der professionelle Unterricht für Frauen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugelassen wurde.

Die Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) gilt mit ihren Porträts vom Anfang des 20. Jahrhunderts als stilprägende Wegbereiterin der Moderne.
Übersicht
Gesichter abzubilden sei „die schönste Aufgabe der Kunst“, schrieb die Malerin Lotte Laserstein einmal. Seit jeher inspiriert das menschliche Gesicht Künstlerinnen und Künstler - in Elfenbein geritzt, in Stein gemeißelt, auf Leinwand gemalt. Das Gesicht sei das Spiegelbild der Seele, so heißt es. Doch ein Porträt ist auch immer ein Spiegel des Machers oder eben der Macherin.
Wie vielfältig besonders der weibliche Blick auf das menschliche Gesicht sein kann, zeigen Künstlerinnen der klassischen Moderne wie Frida Kahlo, Paula Modersohn-Becker und viele andere, die sich in den letzten 200 Jahren der Porträtkunst widmeten und dafür kämpften, in der männerdominierten Kunstwelt wahr- und ernstgenommen zu werden.
Themen
Details
Das Faszinosum des menschlichen Gesichts - seit jeher weckt es künstlerische Leidenschaften. Deshalb ist das Gesicht wahrscheinlich auch die meistgemalte „Landschaft“ in der bildenden Kunst. „Gesichtslandschaften“ sind unerschöpflich, denn kein Mensch sieht ganz genauso aus wie ein anderer. Wir richten den Blick auf Künstlerinnen, die vor allem in den letzten 200 Jahren mit ihrer eigenwilligen Gestaltung von Porträts brillierten. Zwei Jahrhunderte, in denen sich
Frauen allmählich gegen die Widerstände im männlich geprägten Kunstbetrieb durchsetzen.
Künstlerinnen der klassischen Moderne wie Frida Kahlo oder Paula Modersohn-Becker zeigen in Porträts und Selbstporträts, wie vielfältig der weibliche Blick auf das Gesicht sein kann: intime Nähe oder befremdliche Distanz.
Mit Bildern erzählen sie
Geschichten, auch die ihrer Zeit. Die Wirren des 20. Jahrhunderts lassen sich in den Porträts von Lotte Laserstein lesen, deren wechselvollem Leben wir von Berlin ins schwedische Exil folgen. Über 70 Jahre widmete sich die Malerin dem Gesicht und schrieb, das sei „die schönste Aufgabe der Kunst“.
Ein Exkurs in die Renaissance offenbart, wie sehr diese Kunst in der ferneren Geschichte verwurzelt ist. Gelang es doch vor 600 Jahren dem Niederländer Jan van Eyck zum ersten Mal, mit Licht, Schatten und maltechnischer Raffinesse lebensechte Porträts zu schaffen, die uns noch heute faszinieren.
Doch es war noch ein langer Weg, bis endlich weibliche Porträtistinnen beruflich ernstgenommen wurden. Dabei schlugen Frauen schon vor 150 Jahren mit Hammer und Meißel faszinierende Porträts aus hartem Marmor - noch dazu Abbildungen von berühmten Männern!
Hinweis
Personen
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